Medikamente

Ipilimumab

Wirkstoff, Handelspräparate und Hersteller

Yervoy® von BMS

Wirkmechanismus

Anti-CTLA-4 Antikörper

Zulassung in der Dermatologie

Als Monotherapie und in der Kombination mit Nivolumab zur Behandlung des fortgeschrittenen, nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanoms

Zulassung bei Kindern/ Jugendlichen

Monotherapie: Jugendliche ab einem Alter von 12 Jahren

Galenische Form und Verabreichung

i.v. als Infusionlösung

Vor Therapiebeginn

Na, K, Ca, Differential-Blutbild, GOT, GPT, gGT, AP, Bilirubin, Kreatinin, Creatinkinase, Troponin T, proBNP, Lipase, Glucose, HBA1c, TSH, fT3, fT4, Cortisol, Hepatitisserologie

Kontrollintervalle und Kontrollmaßnahmen

Vor jeder Gabe: Na, K, Ca, Differential-Blutbild, GOP, GPT, gGT, AP, Bilirubin, Kreatinin, Creatinkinase, Glucose, TSH. Weitere Werte je nach Zustand und Befunden. Kontrollen bis min. 12 Monate nach der letzten Gabe erforderlich. 

Dosierung/ Verabreichung

3mg/kg KG alle 3 Wochen für insgesamt 4 Dosen

Anwendung/ Empfehlungen

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Dosismodifikationen (Alter, eingeschränkte Leber- und/oder Nierenfunktion, Zweittumore)

Alter >= 65 Jahre: keine Dosisanpassung. Leichte Leberfunktionsstörunge Dosisanpassung, bei Patienten mit Gesamtbilirubin 3 xULN und Transaminasewerten >5 ULN zu Therapiebeginn muss Yervoy mit Vorsicht eingesetzt werden. Leichte und mittlere Nierenfunktionsstörung (Kreaclearance bis 40ml/min) keine Dosisanpassung, schwere Niereninsuffizienz unklar.

Unterbrechung/ Dosismodifikation bei UAW

Aufschieben einer Yervoy-Dosis ist möglich, Therapieabbruch bei Kolitis Grad III, Transamniasenerhöhungen & Bilirubinwerterhöhungen Grad III oder IV, Exanthem Grad III, Pruritus Grad IV, sensorische oder motorische Neuropathie Grad III oder IV, Diabetes Grad IV, Augenerkrankungen Grad II (die nicht auf topische Steroide ansprechen)  oder Nebenwirkungen Grad III und Grad IV an anderen Organsystemen nach CTCAE V 5.0.

Dauer der Behandlung/ Therapieabbruch

Insgesamt 12 Wochen (4 Gaben in 3-wöchigen Abständen)

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder der sonstigen Bestandteile. Relative Kontraindikationen sind Autoimmunkrankheiten und immunsuppressive Therapien. Hier sorgfältiges Abwägen Nutzen/Risiko.

Potenzielle unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Auswahl, nicht nach Häufigkeit geordnet, in meisten Fällen keine Kausalität nachgewiesen)

Haut: Juckreiz, Exantheme, Stevens Johnson Syndrom, Toxisch epidermale Nekrolyse
Gastrointestinal: Diarrhoe, Colitis, Ösophagitis (selten)
Respiratorisch: Pneumonitis, Sarkoidose
Endokrin: Hypothyreose, Hyperthyreose, Hypophysitis, Adrenalitis, Diabetes mellitus
Urogenital: Nephritis, Niereninsuffizienz 
Hepatobiliär: Hepatitis
Immunologisch/hämatologisch (selten): Hämophagozytose, immunvermittelte Thrombopenie, autoimmunhämolytische Anämie, aplastische Anämie 
Neuromuskulär (selten, aber lebensbedrohlich): Myositis, Myokarditis, Rhabdomyolyse, Pankreatitis, Uveitis, Neuropathien (z.B. Fazialis oder N. abduzens-Parese), Guillain-Barre Syndrom, myasthenisches Syndrom, aseptische Meningitis, Enzephalitis.
Andere: Fatigue, Arthralgien, Arthritiden, Verschlechterung Autoimmunerkrankungen

Wechselwirkungen/ Interaktionen

Antikoagulantien und Ipilimumab erhöhen das Risiko einer Gastrointestinalblutung - cave bei Einnahme von Antikoagulantien! Und Inhalt Q19

Besondere Hinweise/ Warnhinweise

Wegen der Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel muss der Name des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung dokumentiert werden.

Datum Aktualisierung

03.4.2023